Anfang Juni habe ich mit einer Freundin eine Bergtour gemacht. Es ging steil los und ich hoffte, es würde nicht die ganze Zeit so weitergehen. Aber das tat es. Es war ein warmer Tag und bei der Hälfte der Tour war ich kurz davor aufzugeben: Ich hatte körperlich und mental das Gefühl, das schaffe ich nicht. Meine Freundin sagte: ‚Es ist egal, ob wir den Aufstieg in den angegebenen 3 Stunden schaffen oder erst in 5 Stunden oben sind. Wir haben doch Zeit und ich passe mich dir an.‘
Ich schaute hoch und auf das, was noch vor mir lag. Was war die Alternative? Abstieg – bergab auch nicht unbedingt viel besser. Oben wartete die Gondel, die mich wieder runterbringen würde und vermutlich eine traumhafte Aussicht. Aber das Entscheidende: ein wahnsinniges Gefühl, es geschafft zu haben. Wir machten erst mal eine Pause. Ich entschied mich für etwas Essen, Trinken, ein neues T-Shirt und: Aufgeben ist keine Option.
Die nächsten Stunden waren eine Qual, ich durchlief sämtliche Emotionen, weinte, lachte und brüllte. Immer wieder dachte ich: ‚Ich schaffe es nicht‘, aber ich habe es geschafft und es war gut so, wie es war. Denn es hat mir wieder gezeigt: Es ist nicht wichtig, wie groß die Schritte sind. Wichtig ist, dass du gehst …immer weiter.
Am Ende wirst du belohnt. Auf mein Leben projiziert war der Aufstieg die schwere Zeit, die ich durchlebt habe mit allen Emotionen und auch dem Gefühl, es nicht zu schaffen. Aber oben angekommen: Ich habe es geschafft und so ist es: Man steht oben und schaut auf den Weg zurück und fühlt unendlichen Stolz auf sich selbst, fühlt die Überraschung, wie viel doch in einem steckt…. überwältigende Gefühle, tolle Gefühle und das Fazit:
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!